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Fotocredits: worldsportpics.com/Frank Uijlenbroek

FIH Indoor World Champions 2025!

Hallen-Honamas schlagen Österreich und holen WM-Titel nach Hause

09. February 2025

Was für ein Drama im Finale der Hallen-WM im kroatischen Porec. Die DHB-Auswahl lieferte sich mit den Österreichern einen packenden Fight. Nach einem 6:6 ging es ins Shootout-Schießen.

Fotocredits: worldsportpics.com/Frank Uijlenbroek

Die Anspannung war den Hallen-Honamas beim Abspielen der Nationalhymnen unmittelbar vor dem WM-Finale gegen Österreich förmlich ins Gesicht geschrieben. Und sie verwandelten diese Anspannung direkt in viel positive Energie auf der Platte. Von der ersten Minute ging es Schlag auf Schlag, ein Abtasten fand nicht statt. Die erste gute Chance vergab Ben Hasbach noch aus kurzer Distanz mit einem verdeckten Pass, aber schon wenig später machte Max Silanoglu das wichtige 1:0, als er einen zu langsam geratenen Querpass clever antizipierte, dazwischenging und zur Führung abstaubte . Österreich schüttelte sich kurz und kam nur wenig später nach einer Einzelleistung von Kapitän Fabian Unterkircher zum Ausgleich. Es war bis hierhin ein atemberaubendes Finale der beiden besten Teams dieses Turniers: schnell, intensiv und auf höchstem technischen Niveau.

Fotocredits: worldsportpics.com/Frank Uijlenbroek

Im zweiten Viertel wurde das Tempo noch höher. Es gab Chancen auf beiden Seiten. Die erste Strafecke in diesem Finale führte schließlich zum Siebenmeter, weil ein österreichischer Spieler den Nachschuss aufs Tor mit dem Fuß abwehrte. Hasbach vom Mannheimer HC versenkte eiskalt rechts unten zur erneuten Führung. Aber das 2:1 hielt nicht lange. Per wunderschöner Strafecke oben in den Knick gelang den Österreichern der Ausgleich. Wieder hieß der Torschütze Unterkircher. Sekunden später kam es noch dicker für die Honamas, als Losonci nach Einzelleistung auf rechts abzog und traf. Mit dem 2:3 aus deutscher Sicht ging es in die Pause.

Nach dem Wechsel ging es gut los für die Deutschen. Wieder war es Silanoglu nach Pass von Alec von Schwerin, der erneut hellwach war und einen Fehler der Österreicher zum 3:3 nutze. Von Schwerin holte direkt danach die nächste Strafecke heraus, die aber abgewehrt werden konnte. Es blieb keine Zeit zum Durchatmen. Schon wieder hatte Österreich Strafecke – und die versenkte Losonci zur wiederholten Führung für die Alpenrepublik. Das 50:50-Spiel wog weiter hin und her. Die Honamas waren spielbestimmend und kamen durch Nicolas Proske wieder zum Ausgleich. Proske war jetzt nicht mehr zu stoppen, jedenfalls nicht regelkonform. Nach einem Foul am Mannheimer gab es Siebenmeter. Hasbach vollendete zum 5:4.  Die deutsche Bank explodierte. Innerhalb weniger Minuten hatten sie das Finale gedreht. Aber Unterkircher kannte kein Pardon und traf per Strafecke. Es war die Phase, in der die DHB-Auswahl eigentlich extrem dominant war. Und sie machten auch noch etwas aus ihrer Überlegenheit, für die vor allem auch eine überragende Defensive um Organisator Paul Dösch verantwortlich war: Tom Schmidt-Didlaukies vom UHC Hamburg passte herrlich im Kreis in die Mitte, wo Anton Pöhling (HTHC) zum 6:5 traf.

Das WM-Finale kippte, so dachte man, immer mehr in Richtung der Deutschen, die nicht nachließen, hinten wenig zuließen und selbst immer wieder Kreiseintritte kreierten. Trotzdem kamen die Österreicher durch ihren besten Spieler, Fabian Unterkircher, wieder zum Ausgleich. Hasbach holte im Gegenzug mit einer perfekten Bewegung mal wieder eine Strafecke heraus, die der gebürtige Hamburger aber vergab.  Es blieb beim 6:6, so ging es ins Shootout-Schießen. Was für ein Finale von zwei fantastischen Mannschaften.

Im Penalty-Shootout avancierte wie schon im Viertelfinale gegen Polen Deutschlands Goalie Joshua Onyekwue Nnaji vom Crefelder HTC zum Matchwinner. Zwei Penalties hielt der hinterher zum Torwart des Turniers gewählte „Joshi“. Proske und Hasbach (bester Junior-Spieler des Turniers) trafen für die Hallen-Honamas. Am Ende hieß es 2:1 nach Shootout-Schießen. Danach brachen alle Dämme. Zum ersten Mal nach 2011 kommen die Hallen-Hockey-Weltmeister wieder aus Deutschland.

Fotocredits: worldsportpics.com/Frank Uijlenbroek

Stimmen zum Spiel:

Martin Schultze (Sportvorstand DHB): „Wir sind überglücklich, nach so vielen Jahren den Titel wieder nach Hause geholt zu haben. Auch wenn es am Ende gegen Österreich sehr knapp war, war es ein verdienter Sieg. Wir waren klar die bessere Mannschaft und haben auch in Summe ein fantastisches Turnier gespielt. Glückwunsch an das Team und den Trainer-Staff.“

Jan Philipp Rabente (Bundestrainer): „Es war eine unfassbare Team-Performance heute. Es ist unglaublich, was die Jungs in den letzten zehn Tagen auf die Beine gestellt haben. Bei mir überwiegt der Stolz gerade. Der Wert dieses Titels ist enorm. Hallen-Hockey hat in Deutschland eine große Bedeutung. Die Widerstände unserer Gegner waren teilweise extrem groß. Da kämpft man gegen an.  

Matthias Witthaus (Bundestrainer): Wenn man Weltmeister ist, ist man die beste Truppe der Welt. So einfach ist das. Dass wir das innerhalb kürzester Zeit hinbekommen haben, ist einfach nur wunderbar. Auch mich macht es stolz.  Die Gruppenphase war sehr stabil von uns, im Viertelfinale haben wir bisschen gezittert, es gehört aber dazu bei so einem langen Turnier. Das Finale dann im Penalty-Shootout zu gewinnen, ist das Sahnehäubchen.“

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