
FIH Indoor World Championships 2025
Überragende Defensive und vorne eiskalt - deutsche Hockey-Herren schlagen Südafrika und stehen im WM-Finale
08. February 2025
Die deutschen Hallen-Honamas greifen am Sonntag nach dem WM-Titel. Gegen Südafrika war es lange eng. Am Ende war es die spielerische Klasse im Offensivspiel und eine herausragende Defensive, die das 6:1 sicherten.
Was für ein Blitzstart der deutschen Hockey-Herren in dieses WM-Halbfinale. Nach einem Überfallangriff und einem herrlichen Pass, der die gesamte südafrikanische Defensive aufriss, stand Anton Pöhling (Harvestehuder HTHC) nach nur wenigen Sekunden völlig frei im Kreis und erzielte aus kurzer Distanz die frühe Führung. Und es ging wild weiter. Eine Strafecke für die Südafrikaner landete noch am Gebälk, aber nur wenig später stand es nach einem Konter doch 1:1.
Beide Teams suchten weiter ihr Heil in der Offensive. Deutschlands Gegner, der sich überraschend für dieses WM-Halbfinale qualifizieren konnte, überzeugte mit guter Technik am Stock. Die Honamas waren zwar am Drücker, mussten in der Defensive aber hochkonzentriert sein. Zwei Strafecken blieben für die Hallen-Europameister von 2024 ungenutzt. Auf der anderen Seite hielt Torwart Joshua Onyekwue Nnaji vom Crefelder HTC erneut brillant.
Im zweiten Viertel war es lange ein ausgeglichenes Spiel mit einem Chancenplus für die Deutschen. Nach einer von Ben Hasbach herausgeholten Strafecke vollstreckte wunderbar freigespielt Nicolas Proske (TSV Mannheim) zur erneuten Führung. Hasbach (Mannheimer HC) nach Pass vom UHCler Tom Schmid-Didlaukies erhöhte sogar noch auf 3:1. Südafrika schien seinem hohen Anfangstempo Tribut zu zollen. Dennoch gab es Sekunden vor der Pause noch die Riesenchance zum Anschluss, aber Onyekwue Nnaji hielt - vielumjubelt von der deutschen Bank - einen Siebenmeter.
Die dritte Viertel bot wenig Höhepunkte, es schien fast so, als würden sich beide Teams Körner sparen für den Schlussabschnitt. Hasbach hatte per Strafecke noch die große Chance auf das vierte deutsche Tor, scheiterte aber am guten südafrikanischen Goalie. Das Schlussviertel verlief temporeicher, die DHB-Truppe blieb dominant und ließ ihren Gegner nicht ins Spiel kommen. Die Vorentscheidung gelang dem Harvestehuder Alec von Schwerin nach Strafecke viereinhalb Minuten vor Schluss. Hasbach, der jetzt 14 Tore bei dieser WM erzielt hat, traf wenig später noch per Doppelschlag jeweils nach Kontern ins leere Tor, die Südafrikaner hatten längst ihren Goalie aus dem Tor genommen. Am Ende stand ein verdienter 6:1-Erfolg für die deutsche Mannschaft, die vor allem auch defensiv am Samstagnachmittag eine herausragende Leistung ablieferte. Im WM-Finale am Sonntagabend geht es jetzt entweder gegen Belgien oder Österreich.

Stimmen zum Spiel:
Jan Philipp Rabente (Bundestrainer): Der Schlüssel lag heute in der Defensive, wir hatten dazu einen unfassbaren Spirit auf der Platte. Die gesamte Mannschaftsleistung war top. Die Spieler wollten alle unbedingt ins Finale. Wenn wir dort wieder so eine geschlossene Mannschaftsleistung abliefern, wird es unfassbar schwer, uns zu schlagen.”
Anton Pöhling
Der Matchplan war ganz klar: Bälle halten, die dribbelstarken Südafrikaner unter Kontrolle halten. Wir wussten, dass sie gut mit der Vorhand sind, aber nicht ganz so stark mit der Rückhand. Unser Torwart Joshi hat wieder viele Bälle super gehalten. Wir regenerieren jetzt, gehen früh schlafen und erholen uns. Wenn wir so spielen wie heute, ist es egal, wer der Gegner im Finale werden wird. Dann sind wir ganz schwer zu schlagen.