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Fotocredits: WORLDSPORTPICS FRANK UIJLENBROEK

Deutschland schlägt Irland 2:1, muss aber den Gruppensieg Belgien überlassen

Gewonnen und doch auch verloren

13. July 2023

13.07.2023 – Den drohenden ersten Punktverlust konnten die deutschen U18-Mädchen bei der Europameisterschaft in Krefeld gerade noch abwenden. Doch der erst 62 Sekunden vor Schluss erzielte 2:1-Siegtreffer gegen Irland reichte dem Team von Bundestrainer Nicklas Benecke nicht zum Gruppensieg, da parallel Belgien sein letztes Vorrundenspiel gegen Frankreich mit 5:0 gewann und dank des besseren Torverhältnisses die Gruppe A als Tabellenerster abschloss. Deutschland trifft am Samstag (16.15 Uhr) im Halbfinale auf Spanien. Belgien und England bestreiten das erste Halbfinale, während der Rekord-EM-Sieger Niederlande völlig überraschend als Gruppendritter bereits alle Medaillenchancen verwirkt hat.

Deutschland stand zwar gegen Irland auf dem Platz, doch der eigentliche Wettstreit des Tages war das Fernduell mit Belgien um den Gruppensieg. Die punktgleichen Belgierinnen mussten gegen Frankreich ran und drei Tore gegenüber Deuitschland aufholen. Die deutsche Mannschaft hatte gegen Irland erwartungsgemäß spielerische Vorteile, doch die Irinnen machten das Manko durch enormen kämpferischen Einsatz und geschicktes Abwehrverhalten ein ums andere Mal wett. Deutschland verlagerte das Spielgeschehen zwar meist in die gegnerische Hälfte, sehr oft zu gefährlichen Kreisszenen kam man nur selten. Neben einem kampfstarken Gegner verhinderten auch so manche technischen Unsauberkeiten der eigenen Mannschaft ein noch zwingenderes Angriffsspiel.

So musste kurz vor der halbzeitpause ein Standard her, um in Führung zu gehen. Bei der zweiten Strafecke hatte sich die DHB-Auswahl eine Variante ausgeguckt, die dann auch prompt klappte. Vom Kreisrand wurde der Ball zurück auf die Richtung Pfosten gelaufene Hereingeberin gespielt. „Heimspielerin“ Lynn Krings (sie spielte viele Jahre auf der EM-Anlage beim Crefelder HTC) schrubbte von da den Ball zum 1:0 (28.) ins Tor.  

Im Parallelspiel führte Belgien zur Pause bereits 3:0, von daher war für die deutsche Mannschaft wichtig, in der zweiten Hälfte noch ein paar Treffer nachzulegen. Chancen dazu gab es nun deutlich mehr als im ersten Durchgang. Doch weder Johanna Hachenberg nach schönem Solo, noch Jessica Schwarz mit am Tor vorbei geschlenztem Siebenmeter (Friederike Seifert war regelwidrig am Torschuss gehindert worden) oder Giulia Funkel freistehend bei einem Eckennachschuss an den Pfosten schafften es, auf 2:0 zu erhöhen.

Es kam dann noch bitterer für Deutschland. Irland, das noch um eine bessere Platzierung im Rennen um den Klassenerhalt kämpfte, intensivierte im letzten Viertel seine Offensivbemühungen. Die deutsche Abwehr, ohne die nach wie vor erkrankte Kapitänin Taja Gans, wackelte einige Male bedenklich. Knapp zwei Minuten vor Schluss war es dann passiert. Die Irinnen holten ihre zweite Strafecke heraus und überlisteten dabei mit einer Stechervariante ihren Gegner. Am langen Pfosten lenkte Mikayla Power den Ball in den Kasten von Klara Batschko, die im vierten Turnierspiel zum ersten Mal hinter sich greifen musste.

Mit einem Punktverlust wollte sich Deutschland auf keinen Fall abfinden. In den verbleibenden 100 Sekunden warf man noch einmal alles nach vorn, und tatsächlich konnte Katharina Becker nach einem vielbeinigen Getümmel im irischen Kreis im Fallen zum 2:1 eindrücken. Das war 62 Sekunden vor Schluss der Siegtreffer. Doch wenig später war das andere Duell verloren: Belgien hatte in der Schlussphase noch zwei Treffer nachgelegt und durch seinen 5:0-Erfolg Deutschland auf Rang zwei verwiesen.

„Das war ein sehr schweres Spiel für uns heute. Wir hatten richtig Probleme mit den Irinnen. Am Ende war es ein glücklicher, aber trotzdem verdienter Sieg. Jetzt spielen wir als Gruppenzweiter gegen Spanien, das wird auf jeden Fall eine knackige Aufgabe. Ich bin gespannt, wie wir das hinbekommen werden. Wir freuen uns auf die Chance, am Samstag um den Finaleinzug spielen zu können“

Nicklas Benecke

Tore:

1:0 Lynn Krings (E, 28.)

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1:1 Mikayla Power (E, 59.)

2:1 Katharina Becker (59.)

 

E: 6 (1) / 2 (1)

7m: 1 (0) / 0

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