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Fotocredits: Collage: Chiara Vischer

Die U21-Damenteams fordern gemeinsam, die abgesagt WM noch auszutragen

„Please, let us play!“

07. December 2021

Zehn Tage ist es her, dass der Welthockeyverband FIH gemeinsam mit den Organisatoren beschlossen hat, die Juniorinnen-WM in Südafrika abzusagen, weil der Ausbruch der neuen Omikron-Variante im Süden des Kontinents eine zu große Gefahr für die Gesundheit aller Teilnehmer darstellte. Zehn Tage, in denen sich die betroffenen Athletinnen vom Schock der Absage, vom Platzen der Träume von einer WM, auf die man drei Jahre hingearbeitet hatte, erst erholen mussten. Dann fassten sie einen Entschluss: Wir wollen nicht schweigend warten, ob und wann diese Weltmeisterschaft doch noch ausgetragen würde.

Fotocredits: Privat / Dirk Markgraf

"Wir wollten es einfach nicht so stehen lassen!

„Please, let us play!“, ist die eindringliche Botschaft, die in einer beispiellosen gemeinschaftlichen Aktion verschiedener Juniorinnen-Nationalteams seit ein paar Tagen auf Instagram für Aufmerksamkeit sorgt. Belgiens „Young Red Panthers“ waren die ersten, Deutschlands „Guns“ stiegen mit ein. Und inzwischen kursiert eine Fotocollage mit Team-Bildern aller 16 Teilnehmer-Teams der abgesagten U21-WM, das die gemeinschaftliche Forderung unterstreicht.

Natürlich sei die jetzige Absage vernünftig gewesen, heißt es im deutschen Team, aber es gebe keine Informationen zu einem Plan B, keine Deadline, bis wann die Entscheidung fallen soll, ob, wann und wo diese WM noch gespielt wird. Im Sommer finden Europameisterschaften mit einer neuen U21-Generation statt. Danach mit der jetzigen Generation noch eine Weltmeisterschaft zu spielen, erscheint extrem unrealistisch. Also müsste es in den ersten Monaten des Jahres 2022 eine Alternative geben – etwa in Indien, wo man sich die Förderung des Frauenhockeys frisch auf die Fahne geschrieben hat und gerade mit der Junioren-WM bewiesen hat, dass solch ein Event auch in der Pandemie reibungslos durchführbar wäre.

„Wir wollten es einfach nicht so stehen lassen“, sagt Aina Kresken, die gemeinsam mit Jule Bleuel, Nike Beckhaus, Lisa Nolte und Chiara Vischer über den Instagram-Account des Teams die Kampagne steuert. Belgiens U21-Damen haben mit folgendem Gedicht ihrem Frust Ausdruck verliehen, welches die „Guns“ übernommen haben.

Let us Play

The stage was set,
The fields were lined,
Our talent was trained
Our skills refined

Our teams were formed
With goals in sight
All primed for battle 
And ready to fight

Our hearts and minds
Were full with one thing
To go to South Africa
To try and win

But the news trickled in
The doubts they grew
Our South African dream
It cannot be true

You cant take it away 
Not just like that 
Its years of working
We will never get back

Please give us some news
Tell us there’s hope
Wake us all up
Say its just a bad joke

We will come with a plane
With a Bus or a train
Take us to the field
Let us play our game

Blow the whistle
Let the games begin
Let us finish what we started
Let us show whats within

FIH, South Africa,
Potchefstroom,
We are lost here right now
Please call us all home

Dieses Gedicht bringt die geplatzten Träume und Hoffnungen deutlich zum Ausdruck. Die Träume einer Generation, die mitten in der Pandemie enorme Entbehrungen auf sich genommen hat, um ihre Hockey-Künste auf einer WM-Bühne zu präsentieren, die ja auch sowas wie ein Showcase der Talente auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Paris 2024 sein sollte. Insofern steht die Forderung zurecht im Raum und ist bislang unbeantwortet: „Please, let us play!“

Fotocredits: Collage: Chiara Vischer

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